Unglaublich, wie schnell Zeit vergehen kann.
Mitte Januar schon sieben Monate nach dem Examen.
Täglich von aufmerksamkeitshungrigen Elfjährigen umringt.
Lehrreiche Zeiten.
Stress bis zum Umfallen.
Gänsehaut, wenn es doch funktioniert.
Noch halten sich Freude und Ärger nicht die Waage.

Dann ist es einfach zu Ende und die Nachricht trifft.
Ich frage mich, warum laufen wir seit Jahren aneinander vorbei?

Leise und plötzlich bist du gegangen. Vor fast einer Woche schon und noch immer ist das Unbegreifliche nicht fassbar.

Wenn Wortgewaltigkeit sich in mein Lesen krallt.
Dann steht die Zeit.
Ganz still.

Durch den Graupelregen gehe ich. Neben mir bleibt eine Frau stehen, dreht sich halb um nach ihren Begleitern und sagt: "Mensch Dicker". Für einen Moment ist nicht klar, ob Sie ihren Mann oder ihren Hund meint, die beide ihr hinterherschleichen. Einen Augenblick später ist es der Mann, der knurrend reagiert.

Der Tag, an dem ich feststellte, dass ich mein Notizbuch nicht einfach aus Versehen nicht bei mir trug, führte mir überdeutlich vor Augen, dass sich meine Schriftlichkeit mehr und mehr von mir verabschiedet hatte. Ich hatte etwas Entscheidendes entgleiten lassen. Nicht hinnehmbar.

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Statt Text.

Die Zeit vergeht. Fast ein Jahr ist es her, seit ich denjenigen traf, der mein Leben ordentlich durcheinanderbrachte, bis ich begriff, dass ich es mit einem gewöhnlichen Mistkerl zu tun hatte. Ich blicke zurück und die psychische Erschöpfung kriecht nachträglich noch in meine Glieder. Von Zeit zu Zeit greift sie nach meinem Herzen. Ich drehe mich dann um und schaue nach vorn. Schaue auf mich und den Menschen, den das Leben mir geschenkt hat. Und dann bin ich sowas wie glücklich.

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